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"Jetzt wird´s deftig - Schlachtzeit in der Rhön"

Die "Dachmarke Rhön" sammelt im November Geschichten zum Thema "Rhöner Schlachtzeit"

Geschäftsführer Heino Goldbach hat hierzu eine schöne Erzählung seines Vaters, unseres verstorbenen Seniorchefs Raimund Goldbach, parat:

Im Winter, meist vor Weihnachten, war Schlachttag bei uns zu Hause! An einem dieser Tage kann ich mich noch ganz besonders erinnern! Es war Ende der 40er Jahre, ich war ungefähr 11 Jahre alt. Meine Aufgabe war es, die Masse für die Hausmacher Leberwurst durch den Fleischwolf zu drehen. Schwierig war es beim Speck, da musste ich mit zwei Händen drehen. Einmal langte ich durch die große Lochscheibe, die Spitze vom linken Zeigefinger war zurückgeklappt. Die Aufregung war groß! Oma machte ein Kernseifenbad, etwa zehn Minuten lang musste ich meine Hand darin bewegen. Sie klappte die Fingerkuppe wieder drauf, legte einen Verband an und das war‘s. Selbstverarztung war damals gang und gäbe. Wer es nicht glaubt, den Beweis kann ich liefern.  Im Hausflur sammelten sich eine Reihe Kannen, jeder wollte Kesselsuppe, möglichst mit vielen Augen darauf, noch besser mit einem Würstchen drinnen. Einmal sagte die Bambach, Margaret, „Gell euer Sau hatte wenig Fett?“ 
An den Schlachttagen, um etwa halb Elf gab es Kesselfleisch. Da versammelten sich bei uns Freunde, Verwandte und der Postbote. Mein Opa sorgte für reichlich Schnaps. Das Kesselfleisch wurde in der Küche aufgetischt, da in der Waschküche, an diesem Tag Schlachtküche, nicht genug Platz war. Vergnügt spachtelten sie, tranken Schnaps und erzählten Geschichten. Meine Oma gab Opa einen unmissverständlichen Wink: „schenk net so viel ei“. Opa hat scheinbar das Gegenteil verstanden. 
Metzger Kilian fluchte, „Sakra Himmel und Höll‘, ich soll gute Wurst mach‘ und die hocke oben in der Küche und esse mir das ganze magere Fleisch“. Wobei er sich bei den Griebenschneidenden Frauen vergnüglich wohlfühlte. Aus dem Schlachttag wurde ein Festtag, denn die Blut- und Leberwürste mussten ja auch noch probiert werden. Am späten Nachmittag waren die Bäuche voll, die Nasen rot, die Schnapsflaschen leer und die Briefpost noch im Postranzen am Flurhaken. So werden sie gefeiert – die Schlachttage in der Rhön!